Das Bienenvolk – Ein Wunder der Natur

Bienen gibt es schon seit über 100 Millionen Jahren. Damals gab es noch keine Säugetiere und dies war für die Bienen ungefährlich, denn nur bei Säugetieren wie dem Menschen bleibt der Stachel stecken und zerreißt die Biene.

Bienen sind für das Leben auf unserem Planeten unabdingbar. Sie gehören zu den wertvollsten Insekten und haben einen unermesslichen Nutzen für den Menschen. Eine einzige Biene bestäubt in ihrem Leben rund 3.000 Blüten.  Es ist bewiesen, dass wir ca. 80 Prozent unserer Obst- und Gemüsesorten dem Arbeitseifer der fleißigen Bienen verdanken.

Ein normal starkes Bienenvolk besteht im August aus ca. 20.000 Bienen und ein Brutnest mit ungefähr der gleichen Anzahl an Brutzellen.

Woraus genau besteht ein Bienenvolk?

Die Königin:
Fangen wir mit der Königin an von der es natürlich nur eine Einzige im Bienenstaat gibt. Bei ihrem Hochzeitsflug wird sie gleich von mehreren Drohnen begattet. Anschließend kann die Bienenkönigin ihr ganzes Leben lang Eier legen. Eine Bienenkönigin wird in der Regel 3-5 Jahre alt. In der Hochsaison im Mai kann sie bis zu 2000 Eier legen – jeden Tag! Um diese Hochleistung zu schaffen wird Sie von Ihrem Hofstaat fortwährend gefüttert, umsorgt und gepflegt. Der Hofstaat besteht aus etwas 12 Bienen die sich mit der pflege der Königin abwechseln und ihr mit ihren Rüseln stetig hochwertiges Eiweiß aus den Futtersaftdrüsen zukommen lassen. So gut umhegt schafft es die Bienenkönigin während einer Saison ca. 100.000 bis 150.000 Eier zu legen. Dies entspricht ihrem 60-fachen Körpergewicht.

Natürlich duldet die Königin keine andere Königin im Bienenstaat. Durch einen speziellen Duftstoff, ein Pheromon, sorgt die Bienenkönigin dafür, dass sie die einzige Ihrer Art bleibt. Dieser Duftstoff unterdrückt bei den Arbeiterinnen die Eiablage. Sollte eine Arbeiterin doch einmal fäschlicherweise Eier legen, so werden sie von den anderen Arbeiterinnen oder der Königin sofort zerstört. Der Duftstoff beeinflusst zudem das Lernverhalten der Bienen.

Die Drohnen: 
Drohn ist die Bezeichnung für eine männliche Biene. Die Drohnen haben es objektiv gesehen nicht leicht. Sie leben nur im Sommer, haben die Aufgabe die Königin zu begatten und sterben unmittelbar danach ab. Sollten sie den Sommer überleben so trifft sie im Herbst gnadenlos das Schicksal bei der so genannten Drohnenschlacht! Nicht mehr vom Bienenvolk geduldet werden sie erbarmungslos allesamt auch dem Bienenvolk verbannt und hinausgejagt.  

Der Droh ist aber auch gar nicht für die Aufgaben im Bienenstock gemacht. Er ist größer und dicker als die Arbeiterin und hat entsprechend auch größere Flügel. Damit fliegt er zur Begattung der Bienenkönigin zu so genannten Drohnensammelplätzen bis zu 3 km weit. Der Drohn besitzt keinen Stachel und keine Giftblase und kann somit auch nicht bei der Verteidigung des Bienenstocks helfen. Auch ist es nicht seine Aufgabe Nektar zu sammeln oder den Nachwuchs zu versorgen. All dies machen die weiblichen Arbeiterinnen. Faktisch ist der dicke Drohn für die Arbeit im Bienenstock gar nicht ausgerüstet.
Ein Mysterium war lange die Entstehung von Drohnen, denn männliche Bienen haben keinen Vater. Bereits 1845 hat der polnische Priester Johann Dzierzon vermutet, dass sich aus unbefruchteten Bienen-Eiern Männchen entwickeln.

Aber erst vor einigen Jahren hat ein Team aus deutschen, amerikanischen und norwegischen Forschern herausgefunden, warum es Drohnen wirklich gibt. Sie entdeckten das genetische Signal für die Entwicklung zur männlichen oder weiblichen Biene und lösten damit ein 150 Jahre altes Rätsel der Biologie.
Weibliche Bienen haben demnach zwei verschiedene Versionen des Gens csd, eine von jedem Elternteil. Nach Ansicht der Forscher schalten die beiden csd-Versionen gemeinsam die Entwicklung zum Weibchen an. Männliche Bienen entstehen dagegen aus unbefruchteten Eiern und haben demnach nur das Erbgut der Mutter und daher nur ein csd-Gen. Dieses allein kann die Entwicklung zum Weibchen nicht anschalten, und aus dem Ei wird dann ein Männchen. Die csd-Gene seien damit eine wichtige Voraussetzung, um komplexe Staaten wie die der Ameisen, Bienen oder Wespen zu formen.

Die Arbeitsbiene
Bei der Bienen-Arbeiterin unterscheidet man zwischen der Stockbiene und der Flugbiene. Die Arbeitsbiene lebt maximal 45 Tage. Ein Unterschied ist hierbei die Winterbiene, denn sie lebt den ganzen Winter über, d.h. mehrere Monate.
 
Die Arbeitsbiene hat vielfältige Aufgaben zu bewältigen und daher gibt es im Bienenvolk eine strikte Arbeitsteilung.

Die Stockbiene:
Eine Biene bleibt genau 22 Tage Stockbiene. Vom ersten bis zum 22. Tag sind die Aufgaben einer Stockbiene genau geregelt:

Schon kurz nach der Geburt muss die Stockbiene die ersten 2 Tage die Zellen putzen und Brut erwärmen.

3. - 5. Tag: Füttern der älteren Larven

6. - 11. Tag: Füttern der jüngsten Larven

12. - 17. Tag: Jetzt schulen die Stockbienen um und widmen sich der Wachserzeugung, dem Wabenbau und damit Futter umzutragen, zuverarbeiten und haltbar machen. Zudem vermauern sie Fugen und Ritzen mit Propolis. Mit Propolis schützen sich Bienen seit jeher vor Viren, Keimen, Bakterien und Pilzen, die nicht in das sensible Gebilde des Bienenstocks eindringen sollen. Mit dem desinfizierenden Propolis balsamieren sie auch ihre Toten ein und schaffen sie gefahrlos aus dem Bienenstock.

18. - 21. Tag: Fluglochwache. Jetzt wird die Arbeitsbiene zur Kriegerin: Sie bewacht das Einflugloch und opfert, wenn ein Feind eindringt, notfalls sogar ihr eigenes Leben. Vor allem dunkle Kleidung reizt sie - sie vermutet dann einen Bären und greift an. Aus diesem Grund tragen Imker helle Kleidung.

ab dem 22. Tag: Geschafft – aus der Stockbiene wird eine Flugbiene. Dabei gehört die biene bereits zu den Seniorinnen. Aber erst jetzt verlässt sie erstmals den Bienenstock, um Nektar, Honigtau und Pollen zu sammeln. Begleitet wird sie dabei anfangs von einer erfahrenen Kollegin.


Die Flugbiene:
Die Flugbienen sind wirklich unermüdliche Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen eines Bienenvolkes sammeln bei guter Tracht pro Tag ca. 3 kg Nektar und 0,5 - 0,8 kg Pollen, die sie in einem Umkreis von etwa 3 Kilometern sammeln. Erfahrene Trachtbienen bewähren sich als Kundschafterinnen die für ihre Schwestern und spüren dabei immer neue Nahrungsquellen auf. Doch wie teilen sie diese Information anderen Bienen eigentlich mit?

Die Sprache der Bienen:
Bienen besitzen eine außergewöhnliche wie auch perfekte Nachrichtenübermittlung, die zu den höchsten und abstraktesten Sprachleistungen im gesamten Tierreich zählt. Sie mögen es kaum glauben, aber Bienen kommunizieren durch: Tanzen. Durch diese Tanzsprache teilen Bienen Informationen zu Richtung, Entfernung und Ergiebigkeit neuer Nahrungsquellen mit. Die topographischen Daten werden hierzu in eine kleine Tanzfigur gepackt. So können die Sammelbienen oder auch die Kundschafterbienen alle anderen Bienen genau über die Lage der neuen Futterquelle informieren. Doch nicht nur das – abhänig davon wo die Futterquelle liegt gibt es unterschiedliche Tänze:

Liegt die neue Futtertracht nicht weit entfernt in Stocknähe tanzt sie den Rundtanz.

Erst ab einer Entfernung von ca. 80 - 100 m tanzt sie den Schwänzeltanz. Die Sonne dient als Bezugspunkt zur richtungsangabe. Liegt der Futterplatz in Richtung Sonne, schwänzelt die Biene auf der senkrechten Wabe nach oben, liegt er entgegengesetzt zur Sonne verläuft die Schwänzelstrecke nach unten. Der Winkel zwischen Flugbahn und jeweiligem Sonnenstand wird ebenfalls Winkelgetreu übertragen.

Ist das nicht wunderbar? Man stelle sich ähnliches bei Menschen vor…..

Heizer- und Tankwartbienen
In Bienenstöcken wird aber nicht nur zwischen Arbeiterin und Königin unterschieden. Für Spezialaufgaben haben sich ganze Berufsgruppen herausgebildet. Weil im Bienenstock, der ja auch Brutstätte ist und daher während der zehntägigen Puppenphase immer konstant 35 Grad Celsius herrschen müssen, gibt es "Heizerbienen". Sie schlagen mit ihren Flügeln und erzeugen damit die nötige Wärme.

Das ist ganz schön anstrengend: Nach 30 Minuten sind die Heizerbienen völlig erschöpft und brauchen dringend Honig. Jetzt kommen "Tankwartbienen" ins Spiel. Sie verteilen von Mund zu Mund Honig an die Heizerbienen. Die Tankwartbiene kann in 20 Minuten und mit sechs Umläufen bis zu 30 Heizerbienen versorgen. Zwischendrin kehrt sie zum Nachtanken in das Honiglager zurück.


Ein Bienenvolk ist ein wunderbares, sensibles und genau aufeinander abgestimmtes System. Nur so schaffen es die Bienen seit Millionen Jahren der Natur zu dienen und für uns wundervolle Bienenprodukte wie Honig, Propolis und vieles mehr zu erzeugen. Schützen wir sie!

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